Dr. Klaus Buchenau

 

Nikolaj Velimirović – Nachwuchstheologe zwischen Ost und West [1]

 

Eine umstrittene Kultfigur

 

Nikolaj Velimirović (1881–1956) wird in serbischen Kirchenkreisen heute gern als die mächtigste Antwort der Serbischen Orthodoxen Kirche auf die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts aufgefasst. Als charismatischer Redner und Autor hatte er die Gabe, Men­schen tief zu beeindrucken, so dass seine Anhänger ihn schon früh in Superlativen be­schrieben. Das Lob kam von verschiedensten Seiten. Jovan Žujović, einer der prowest­lichsten serbischen Intellektuellen und Politiker, bezeichnete Velimirović 1917 auf einer Konferenz in Lyon als „unseren größten Theologen der Gegenwart“.[2] Justin Popo­vić, einer der antiwestlichsten serbischen Theologen, stellte ihn 1922 auf eine Stufe mit dem heiligen Sava.[3] Als Velimirović 1956 im US-amerikanischen Exil verstarb, nannte ihn sein Freund aus den Tagen des Ersten Weltkriegs, der anglikanische Bischof George Bell einen Heiligen.[4] Der ehemalige Politiker der links-nationalen Bauernpartei (Zemljorad­nička stranka) Milan Gavrilović verglich ihn zum selben Anlass mit den Slawenaposteln Kyrill und Method, wegen der Schönheit und des Inhalts seiner Texte und Predigten. Der serbische Theologe und Mitarbeiter Nikolajs Dimitrije Najdanović bezeichnete ihn 1975 als gar „größten Prediger des serbischen Volkes, vielleicht auch der ganzen Welt.”[5]

Auch in der russischen Auslandskirche, entstanden durch den Exodus orthodoxer Hie­rarchen nach der Oktoberrevolution, gab es Kreise, in denen Velimirović als Heiliger ver­ehrt wurde. Bald nach seinem Tode entstanden seine ersten Ikonen in einem russisch-or­thodoxen Kloster in den USA.[6] Erzbischof Ioann Maksimovič stellte Velimiro­vić 1958 auf eine Stufe mit Antonij Chrapovickij und charakterisierte beide als orthodoxe Kirchen­väter der Moderne.[7] Im sozialistischen Jugoslawien hielt vor allem Justin Popović das Gedächtnis wach, indem er an seinem Verbannungsort im Kloster Ćelije bei Valjevo all­jährliche Gedenkgottesdienste für Velimirović abhielt.[8] Seit Mitte der 1980-er Jahre setzte ausgehend von Ćelije und von Velimirovićs benachbartem Geburtsort Lelić eine Bewegung für seine Kanonisierung ein. Sie wurde in den folgenden Jahren immer dominanter und erreichte 2003 ihr Ziel: Nikolaj Velimirović wurde heiliggesprochen. Parallel wurden Ve­limirovićs Werke in immer neuen Ausgaben und enormen Auflagen unters Volk gebracht, so dass Jovan Byford 2004 zu dem Schluss kam, Velimirović müsse der meistgelesenste serbische Autor im Postsozialismus sein.[9]

Viele Velimirović-Apologeten heben hervor, dass er eine Art orthodoxes ‚Gegenmo­dell’ vertreten habe – ein Modell, mit dem die serbische Orthodoxie überzeugend auf die säkularistischen und materialistischen Verirrungen Westeuropas, aber auch der serbischen Intelligencija geantwortet habe. Die Intelligencija wird dabei immer wieder als blinde Na­chahmerin westeuropäischer Modelle gesehen, als gottlos und als chauvinistisch gegenüber den eigenen nationalen Traditionen. Nikolaj Velimirović feiert man dagegen als denjeni­gen, der dieser Elite die Stirn geboten und ein orthodoxes Alternativprogramm formuliert habe, aufgebaut auf den guten eigenen Traditionen.[10]

Dieses Verfahren essentialisiert nicht nur den ‚Westen’, der ja auch immer wieder Kri­tiker des aufklärerischen Kulturmodells her­vorgebracht hat, es impliziert vor allem eine fragwürdige Vorstellung vom Eigenen. Veli­mirović wird als Fortsetzer national-religiöser Traditionen betrachtet, und zwar sowohl der mittelalterlichen als auch der postosmanisch-volkstümlichen. Das mag berechtigt erschei­nen, wenn man sich Velimirovićs häufige Rückgriffe auf das fromme und gloriose serbi­sche Mittelalter und auf das moralische Vor­bild des serbischen Bauern vor Augen führt.[11] Angesichts der auch von orthodoxen Kriti­kern im 19. und frühen 20. Jahrhundert immer wie­der angemerkten schwachen und konta­mi­nierten Religiosität stellt sich aber die Frage, worauf Velimirović aufbauen konnte. Ver­stärkte er mit seinem Einfluss etwas Vor­han­denes, national Typisches, wie seine Ver­teidi­ger glauben, oder vollzog er einen Bruch mit jahrhundertealten lokalen Traditionen? Letzte­res wirft ihm etwa der Philosophie­histori­ker Andrija Stojković vor, der Veli­mirović und Justin Popović des Dogmatismus und der Intoleranz bezichtigt. Durch sein Werk und Wir­ken hätten sich beide von den demokratischen Traditionen des serbischen Klerus weg- und auf (fatale) fremde Modelle zubewegt. Diese Modelle macht Stojković nicht nur bei Russen und Griechen, sondern auch in der katholischen Kirche aus.[12]

Auch Velimirovićs Apologeten halten den Bischof für einen Motor des Umbruchs – al­lerdings nicht in Richtung nationaler Selbstentfremdung, sondern hin zu mehr Authentizi­tät. Der serbische Rechtsintellektuelle Đorđe Janić unterstrich 1994, vor Velimirović sei die Kirche bei den Serben inhaltlich nicht als religiöser Faktor in Erscheinung getreten, „das spirituelle (religiöse) Element war an den Rand gedrängt, oder besser gesagt vollkommen in der nationalen Frage untergetaucht.” Die österreichischen Serben hätten zwar Theologie betrieben, seien aber durch die Abwehr des Katholizismus in Anspruch genommen gewe­sen. In ihren Repliken seien sie den Modellen protestantischer Schultheologie gefolgt. Die Orthodoxie habe daher auch in der Habsburger Monarchie kaum bedeutende Intellektuelle hervorgebracht, Ausnahmen seien der Historiker Archimandrit Ilarion Ruvarac und der Kirchenrechtler Nikodim Milaš. Mit Velimirović verbindet Janić dagegen ein neues Zeit­alter authentischer Theologie, jenseits des rein Nationalen, aber auch jenseits der wissen­schaftli­chen Selbstentfremdung.[13]

Diese Stilisierung entstammt vor allem einem Wahrnehmungsmuster, das aus dem rus­sischen slawophilen Diskurs entlehnt war. Sie basierte auf einer Gleichsetzung des petrini­schen Russlands und der Vojvodina, zweier ‚Kulturen der Selbstentfremdung’. Danach hatten die vojvodinischen wie die petrinischen Kleriker als unkreative Nachahmer des Westens zu gelten und ihre kulturellen Schöpfungen als totgeborene ‚scholastische’ Kinder. Wer sich dagegen auflehnte, war automatisch im Recht und hatte die (tatsächlichen oder vermeintlichen) autochthonen Werte des Volkes auf seiner Seite. Wie standortgebunden diese Sichtweise ist, zeigt das Urteil Außenstehender. Die polnische Literaturwissenschaft­lerin Dorota Gil nähert sich aus der Perspektive eines modernen Katholizismus an Velimi­rović an und kommt zu dem Schluss, der serbische Theologe folge dem „typischen Muster der Scholastik”, womit sie die konservative theologische Begrifflichkeit des späten Velimi­rović meint, die ausgebliebene Humanisierung seines Denkens, wie sie in der katholischen Kirche durch das 2. Vatikanum eingeleitet wurde.[14] Schon Anfang der 1990-er Jahre ist der Theologe Thomas Bremer zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ekklesiologie des späten Nikolaj Velimirović ausgesprochen konservativ war und soziale Hierarchien inner­halb der Kirche zementierte. Seine Predigten kamen slawophil daher, er führte seit den 20-er Jahren sogar eine Laienbewegung an, aber vom emanzipierenden, laikalen Potenzial Aleksej Chomjakovs hatte er wenig aufge­nommen, angekommen war vor allem die Sakra­lisierung der Nation.[15]

Die These von Velimirović als Künder ei­ner ‚neuen Kultur’ wirkt auch mit Blick auf die Situation in Serbien fragwürdig. Wie in Kap. I/2.2 gezeigt worden ist, war das Westlertum der säkularen serbischen Elite gebrochen, von blinder Nachahmung kann kaum gesprochen werden, eher von oberfläch­licher Übernahme westlicher Vorstellung bei gleichzeitiger inhaltlicher Mutation. Antiwest­liche Vorstellungen waren bei einem Teil der Elite stark, bürgerlich-liberale Ideen grund­sätzlich eher schwach vertreten. Sozialistische Ideen kamen keineswegs direkt aus dem Wes­ten, sondern oft auf dem Umweg über Russ­land, wo sie zu einem Bauernsozialismus mutierten, der auch für bäuerliche Traditionen Platz hatte.

Nikolaj Velimirović war, wie im Folgenden gezeigt werden, intregrativer Teil dieser Elite, teilte mit ihr nicht nur biografische Muster, sondern auch Denkschemata. Das gilt besonders für seine ‚modernistische’ Periode bis in die frühen 1920-er Jahre, mit Ein­schränkungen auch für die Zeit danach. Zwar wendete er sich jetzt von der Intelligencija ab, geißelte sie und ihre europäischen Vorbilder. Aber auch dabei war er nie ohne Bündnisge­nossen – auf seiner Seite fanden sich säkulare Intellektuelle, die ihre europakritischen Ar­gumente oft genug aus europäischem Konservatismus und europäischer Zivilisationskri­tik schöpften. Gemeinsam mit ihnen bewegte er sich auf einem schmalen Grat zwischen ‚harmlosem’ Traditionalismus und rechtsgerichteter Diktatur. Mit seinen ideologischen Gegnern, etwa den Kommunisten, hatte er in der Zwischenkriegszeit vor allem die Kom­promisslosigkeit gemeinsam, mit der er seine Ideen vertrat. Insgesamt war er damit weniger ein Prophet als ein Symptom jener Epochen, die er erlebte.

Nikolaj Velimirović hat in seinem Leben viel[16] und widersprüchlich geschrieben. Der serbische Theologe Radovan Bigović wies 1998 darauf hin, dass Velimirović keinerlei theologisches System hinterlassen und sich nicht um klare Begrifflichkeit bemüht habe. Als wissenschaftlicher Autor quält sich Bigović mit dieser Unklarheit, die er gleichzeitig für ein Zeichen von Größe hält: Schließlich sei Velimirović ein „Prediger des Wortes Gottes ge­wesen, ein neuer serbischer Apostel und Prophet.” Auch andere orthodoxe Autoren haben das so gesehen – was dem rationalen Geist als Unordnung erscheint, wird bei ihnen als so ‚breit’, ‚weit’ und ‚großartig’ gedeutet, dass die Ratio kläglich vor dem Prophetentum ver­stummen müsse.[17]

Für die Zeitgenossen gehörte die persönliche Aura des Bischofs unmittelbar dazu. Priester Radosav Petković erinnerte sich 1992, man habe Velimirović nicht lange in die Augen sehen können, weil das unvergängliche Feuer in ihnen nicht auszuhalten gewesen sei.

„Wenn er Gottesdienst feierte und auf die Kanzel oder die Solea ging, wo er predigen sollte, schlug er zunächst mit seinem Bischofsstab drei Mal auf den Boden und wartete, bis sich das Volk beruhigte. Wenn dann absolute Stille eintrat, begann er die Juwelen seiner übervollen geistlichen Schatzkammer aus dem Ärmel zu schütteln (…).”[18]

Auch Nichtorthodoxe konnte Velimirović mit seinem Charisma einnehmen. Die briti­sche Reisende Rebecca West besuchte den Bischof in den 1920-er Jahren in seiner Resi­denz in Ochrid und beschrieb ihn hinterher als

„das bemerkenswerteste menschliche Wesen, das mir je begegnet ist. Nicht wegen seiner Weisheit oder Güte, denn nach wie vor weiß ich nicht, ob er weise oder gut ist. Sondern weil er der oberste Magier war. Er kon­trollierte die Mittel der Magie mit seiner großen löwenarti­gen Schönheit und dem donnern­den Raunen seiner Stimme. Sie war groß aber kehlig und ließ erahnen, dass er zu Göttern, Menschen und Bestien sprechen konnte.”[19]

Zu der Ausstrahlung gehörten ein impulsiver, unsteter Charakter, musikalisches und sprachliches Talent. Nach Angaben des Priesters und russischen Emigranten Ioann Sokal’ sprach Nikolaj acht Sprachen, neben den alten Sprachen waren Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch und Griechisch darunter.[20] Zeitlebens setzte er dieses Instrument ein, so dass seine Ausstrahlung nicht auf den serbokroatischen Sprachraum beschränkt war. Eine britische Touristin, die Velimirović in den 1920-er Jahren beim Ostergottesdienst erlebte, war begeistert von diesem Phänomen:

„Er hat sich auf Griechisch an die Griechen gewandt, dann an die Touristen auf Deutsch und Französisch, danach sprach er Serbisch, und schließlich ging er auf mich und meinen Sohn auf Englisch zu.”[21]

Wer sich der Aura verschloss, konnte zu ganz anderen Einschätzungen kommen. Der serbische Literaturkritiker Milan Bogdanović schrieb 1931, das Geheimnis Velimirovićs sei nichts als ein ‚stilistischer Bluff’:

„Kontraste sind die auffälligste Stilfigur, an der das Auge hängenbleibt. Wer sie häufig ver­wendet, will vor allem Aufmerksamkeit auf sich lenken. Aber der Kontrast ist auch die ober­flächlichste Figur, er fließt am leichtesten aus der Feder und wird am häufigsten von literari­schen Leichtgewichten benutzt.”[22]

Während kirchliche Autoren Nikolajs Werk als wichtigen Beitrag zur serbischen Philo­sophie beschreiben[23], sind säkulare Analytiker von diesem Beitrag nicht immer begeistert – so meint der Literaturhistoriker Dragan Jeremić, weder Nikolaj Velimirović noch Justin Popović gehörten zur serbischen Philosophie, weil sie nur immer wieder die orthodoxen Dogmen paraphrasierten.[24] In der postsozialistischen Zeit hat sich vor allem der Literaturwissenschaftler Mirko Đorđević kritisch mit dem Bischof auseinandergesetzt. Er ist zu dem Schluss gekommen, Velimirović sei ein zutiefst provinzieller Denker gewe­sen, der die europäische Moderne genauso wenig verstanden habe wie die serbische patri­archale Gesellschaft seiner Zeit; Velimirović habe diese provinzielle Abwehrhaltung in der Theologie salonfähig gemacht und mit der Aura des Heiligen umgeben.[25]

… gefolgt von fortgesetzten …


[1] Autor Klaus Buchenau je istoričar jugoistočne Evrope i radi na Univerzitetu u Minhenu (LMU München). Objavio je mnogo radova iz istorije religija na prostorima bivše Jugoslavije. Ovaj tekst je izvod iz njegove doktorske disertacije koju je odbranio na Slobodnom univerzitetu u Berlinu 2010 godine  i koju je objavio 2011 godine pod nazivom „Auf russischen Spuren. Orthodoxe Antiwestler in Serbien, 1850-1945“ u izdavačkoj kući Harrassowitz http://www.harrassowitz-verlag.de

[2]    Jovan M. Žujović: Les Serbes, Population rurale et urbaine, Vie intellectuelle, Religion, Politique, Paris 1917, S. 33.

[3]    Milan D. Janković: Episkop Nikolaj, Život, misao i delo, Bd. 2, Beograd 2002, S. 117.

[4]    Muriel Heppell: George Bell and Nikolai Velimirovic, The Story of a Friendship, Birmingham 2001, S. 87.

[5]    Radovan Bigović: Od svečoveka do bogočoveka, Hrišćanska filosofija vladike Nikolaja Velimiro­vića, Beograd 1998, S. 75.

[6]    Janković, Episkop Nikolaj, Bd. 2, a.a.O., S. 205, 552.

[7]    Artemije Radosavljević: Kratak životopis svetog vladike Nikolaja, Beograd 2003, S. 71.

[8]    Justin Popović: Sabrana dela, Bd. 1, Beograd 1998, S. 437–470.

[9]  Janković, Episkop Nikolaj, Bd. 1, a.a.O., S. 208f.; Jovan Byford: From ‚Traitor’ to ‚Saint’, Bishop Nikolaj Velimirovic in Serbian Public Memory, Jerusa­lem 2004, S. 13f.

[10] Bigović, Od svečoveka do bogočoveka, a.a.O. S. 15, 18f.; Artemije Radosavljević: Kratak životopis svetog vladike Nikolaja, Beograd 2003, S. 43.

[11] S. etwa Velimirovićs undatierten Text Srbski narod kao teodul, in: Ders., Sabrana dela, Bd. 5, Düssel­dorf 1977, 653–684.

[12] Andrija Stojković: Filozofija istorije kod Srba do 1941. godine, Beograd 2002, S. 332.

[13] Đorđe Janić: Hadžija večnosti, Beograd 1994, S. 202f.

[14] Dorota Gil: Prawosławie. historia. naród. Miejsce kultury duchowej w serbskiej tradycji i współczesności, Kraków 2005, S. 172.

[15] Thomas Bremer: Ekklesiale Struktur und Ekklesiologie in der Serbischen Orthodoxen Kirche im 19. und 20. Jahrhundert, Würzburg 1992, S. 276f. Auch Justin Popović kannte Chomjakov und operierte in seiner Dogmatik mit dem sobornost’-Begriff. Er füllte ihn aber mit einem ganz anderen Gehalt als der russische Slawophile und verstand darunter „Konziliarität in dem Sinne, dass dem Ökumenischen Konzil die letzte Entscheidung in der Kirche zusteht. Bei ihm findet sich kein Hin­weis darauf, dass die Gläubigen diesbezüglich irgendeine Rolle spielen. (…) Für ihn bleibt die traditi­onelle Aufteilung zwischen der Hierarchie und den Gläubigen erhalten“ (ebd., 235f.).

[16] Seine Werkausgabe umfasst 13 Bände (Nikolaj Velimirović, Sabrana dela, Himmelsthür/Düsseldorf 1976–1986); darin fehlen etliche Predigten, vor allem aus der Zwischenkriegszeit. Artemije Rado­savljević, Schüler Justin Popovićs und seit 1991 Bischof des Kosovo behauptet, kein Serbe habe ein größeres Opus hinterlassen als Velimirović, und vergleicht dessen Qualität mit dem von Origenes, Johannes Chrysostomus und Augustinus (Radosavljević, Kratak životopis, a.a.O., S. 29).

[17] Bigović, Od svečoveka do bogočoveka, a.a.O., S. 5f.; s. auch die Einführung Bischof Lavrentije Trifunovićs in Janković, Episkop Nikolaj, Bd. 1, a.a.O., VI.

[18] Janković, Episkop Nikolaj, Bd. 2, S. 390. Solea bezeichnet in orthodoxen Kirchen die Fläche vor der Ikonostase. Sie verbindet den hinter der Ikonenwand gelegenen Altarraum mit der Kanzel und ist häufig von einem Geländer oder einer niedrigen Mauer eingefasst.

[19] Rebecca West: Black Lamb and Grey Falcon, London usw. 1982, S. 720.

[20] GARF R–6991–1–734, Blatt 13. Velimirović spielte gerne öffentlich auf serbischen Volksinstrumen­ten, trat 1915 in London mit einer Flöte im Londoner Hide Park auf und spielte als Bischof seinen Besuchern gerne etwas auf den gusle vor, einem Saiteninstrument, das traditionell zur Begleitung serbischer Volksepik verwendet wird. Zu Velimirovićs Impulsivität s. Janković, Episkop Nikolaj, Bd. 1, a.a.O, S. 42f., zu den Musikinstrumenten s. ebd., S. 63f., 354.

[21] Janković, Episkop Nikolaj, a.a.O., Bd. 2, S. 492.

[22] Ebd., S. 683.

[23] Radovan Bigović, Od svečoveka do bogočoveka, a.a.O., S. 387.

[24] Dragan Jeremić: O filozofiji kod Srba, Beograd 1997, S. 209f.

[25] Mirko Đorđević: Sloboda i spas, Hrišćanski personalizam, Beograd 1999, S. 91–103.